Su Baron

INTERMEZZO:

Natürlich finde ich nicht immer die Zeit, die schönsten Geschichten zeitnah und in der richtigen Reihenfolge niederzuschreiben. Deshalb hier noch eine epische Geschichte, basierend auf realer Idiotie und Trunkenheit!

Eines Abends in Ulassai entschließen sich alle Männer der spontan gegründeten „Kletterfamilie Campo Sportivo“ den Abschied eines wahren Genossen namens „Andrea“ gebürtig bei „Vincenco“ zu feiern. Ich bleibe zuerst im Camp um am Blog zu schreiben (Eintrag des 12.11.15). Nachdem ich mich satt geschrieben habe, fahre ich mit dem Skateboard in Vincencos Bar und werde von feuchtfröhlichem Gegröhle rührend in Empfang genommen. Der Hochprozentige fließt schnell, zahlreich und gnadenlos! Dann wird ein Spiel gespielt. Man(n) (besoffen) versucht mir (besoffen) die Regeln zu erklären: Zwei Kandidaten (besoffen) stehen sich gegenüber und brüllen eine beliebige Zahl (natürlich italienisch) und strecken sich die Hand mit einer beliebigen Anzahl von Fingern abgespreizt entgegen. Ergeben die abgespreizten Finger beider Kandidaten in Summe per Zufall die Zahl die einer der beiden gerufen hat, so darf dieser glückliche (sofern er es noch merkt) dem Anderen eine stattliche Backpfeife verpassen.

Es hat natürlich ewig gedauert, bis ich das begriffen hat, aber auf geht’s zur ersten Runde. Mein Gegner: Ausgerechnet Andrea, ein ausgewachsener schnauzbärtiger Bergführer (Gottseidank besoffen). Ich weiß bis jetzt nicht warum, aber ich hatte schon vor Beginn des Spiels die übersinnliche Eingebung, dass Andrea, mir das klassische „Peace Zeichen“ mit zwei Fingern entgegen strecken würde. Folgendes erschließt sich von alleine: Ich strecke einen Finger entgegen brülle so besoffen und so laut ich kann „TRE“ und ballere, dem noch zählenden (besoffenen) Andrea so schnell ich kann eine Rechte auf die Visage. Gefolgt von Gejubel und Gelächter aller Bar-Insassen (besoffen). Andrea und ich fallen uns weinend in die Arme (besoffen). Dies war dann die letzte Runde an diesem Abend. Ich kann wohl behaupten, dass ich dieses Spiel onsight bestanden habe. Ich vergesse auf dem Heimweg mein Skateboard in der Bar und muss dieses einige Abende später freitrinken. Jedoch wird es nie wieder wie so aussehen wie vorher (Vincenco hat sich darauf mit Edding verewigt, Foto folgt).

 

Ich sitze im mir gut vertrauten Cafe am Hafen in Cala Gonone. Im Radio läuft „All night long“. Warum ist mir eben dieses Cafe so vertraut? Ganz einfach, für 50 Cent kann man sein morgendliches Geschäft auf einer „Kloschüssel“ (natürlich exklusive Deckel) vollführen. Die Kellnerin kennt mich natürlich schon und heute Morgen habe ich gleich für Morgen mitbezahlt.

Wir sind wieder in die Hafenstadt Cala Gonone zurückgekehrt, nachdem wir eine Woche in Orosei/ Su Baron verbracht haben. Zweifelsfrei der bisher schönste Platz um mit einem Bus länger zu stehen. Su Baron, eine Halbinsel an einer Halbinsel auf der Insel Sardinien. Die Halbinsel ist ca 8km lang aber nur 500m breit. Die eine Hälfte ist ein sehr gesunder Pininenwald und die andere der perfekte Sandstrand mit Muscheln, Dünen, Wellen und kitsch kitsch kitsch

Wir haben diesen kleinen und sehr privaten Fleck Erde nur dank der Ewoolutions kennengelernt. Die waren hier schon letztes Jahr. Eigentlich hatten wir den Strand die ganze Zeit für uns alleine. Frida spielt den ganzen Tag mit ihren Muscheln im Sand und flitzt in die Wellen, während der Papa nackt auf der Slackline balanciert und die Mama (leider bekleidet) sich in verschiedene Yoga Stellungen quält.

Meine strengstens hierarchisch eingelteilte und porzentual unausgeglichene Internetcafe –Zeit ist bald zu Ende, weshalb ich jetzt wieder in Stichpunkten ein Halbsatzmassaker veranstalten werde. Mal ehrlich, so viel Text will sowieso keiner lesen! Also:

-Weil diesen Blog zwar nicht viele, aber genau die richtigen Ganoven verfolgen sei geschrieben: Vielen Dank an Albrecht (der Herr der Mobilität) , Wiedä (Der Herr des Metalles) der Wiedälinegrip funktioniert nach einigen kleinen Erweiterungen PERFEKT! Herzlichsten Dank an MARLiN (Der Herr der Flaschenzüge) Merci vielmals an Daumens (Der Herr der Rollen und Knöpfe) und last but not least Grazie Jannis (Der Herr der MUGGÄ!)

-Danke nochmal an alle die unsere Reise musikalisch supporten!

-Danke natürlich auch an den ganzen Rest der Bande, der zu Hause sehnlichst auf Nachricht von uns wartet und uns auch so in jeglicher Hinsicht über die Maßen unterstützt (Ihr fehlt uns wirklich sehr!)

-Am Strand von Su Baron haben wir folgende Slacklines aufgespannt:

                100m, Dragon

                60m White Magic

                30m Sonic

                20m White Magic

                15m irgendein altes Slackline Setup für unser Tandem Slackline „Training“

-Ich hasse Apple! Jeder, der behauptet Appel wäre praktisch unterstützt den Untergang der Welt! Dämliches Monopol gehabe und nichtsnützige ITUNES Barrieren. Ich gehe da jetzt lieber nicht genauer drauf ein. Sonst verfolgt mich demnächst ein Apple Mord Kommando

-Die Sardinier machen sich Sorgen, dass es bei 10° Nachts zu kalt für unsere kleine Frida ist

-Musikalische Exzesse am Abendlichen Strand (KP3, Kaossilator, WiedeFunDrum, Cajon, Beatbox etc)

-Vom Strand in 15 Minuten mit dem Fahrrad nach Orosei, eine kleines Städtchen, genauso verlassen in der „off-Season“ wie die anderen Orte

-Kein Klettern für eine Woche, aber dafür massenhaft Slacken Slacken Slacken

-Wir finden eine schöne Feuerschale und machen jeden Abend ein schön großes Feuer aus Totholz, welches wir aus den Bäumen um unser Camp gewinnen (Rafi ist mit Säge und Machete gut ausgerüstet)

-nach einer Woche nun wieder in Cala Gonone, diesmal ohne die Ewoolutions (die sind schonmal nach Finale/ Graz gefahren) Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

 

So nun aber genug geUpdated! Wir denken ganz viel an euch und senden euch verregnete Grüße aus Sardinien, in der Hoffnung dass bald wieder die Sonne scheint.

 

Paul & seine Mädels

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