Chulilla

 

Paul:

 

Hallo ihr Lieben,

 

dass wir uns so lange schon nichtmehr gemeldet haben, liegt wohl dem Lebensstil der uns umgebenden Menschen zu Grunde: Muy tranquillo 

 

Reisen, das wiederspiegelt wohl kaum den Zustand, welchen wir im Januar 2016 gelebt haben. Wir haben uns eigentlich, außer um die Autobatterie zu laden, kaum mit dem Bus bewegt. Wozu auch, wenn man einen perfekten Spot gefunden hat: Chulilla (gesprochen: „Tschulija“), das wohl gemütlichste Dorf Spaniens mit seiner felsigen Landschaft hat sich innerhalb eines Monates zu unserem zu Hause entfaltet. Wir stehen jetzt seit genau einem Monat auf demselben Parkplatz. Dieser ist schön eben, mit Garten inklusive schöner Aussicht und liebenswerten Kletternachbarn aus aller Welt. Von unserer Bustür aus müssen wir dreimal umfallen und schon finden wir uns in einer sehr jungen und neuen Bar wieder, welche von Kletterern für Kletterer betrieben wird. Das Bier dort, wird frisch gezapft und die Pizza und Burger von Hand gemacht. Livemusik gibt es vom Lokalen Gitarren-Matador bis in die frühen Morgenstunden. Die Ewoolutions, unsere getreuen Weggefährten, entscheiden sich schnell dazu, eine Wohnung am Rande des Dörfchens mit Dachterrasse und Blick in das Tal zu mieten und bis zum April in Chulilla zu bleiben. Was natürlich bedeutet, dass wir Paulerts, falls wir es jemals schaffen sollten uns von diesem perfekten Spot zu trennen, von nun an unseren Weg alleine beschreiten. Liebe Ewoo´s es war GEIL mit euch!

 

In diesem Monat, lieber Leser, haben wir viele Highlights zu berichten und freuen uns, dass wir diese mit dir in Form von kleinen Satzfragmenten, teilen können.

 

 

 

-Gut erholt und gut gefüttert, verlassen wir unsern „Weihnachtsstützpunkt vor Valencia“ mit viel Motivation und noch mehr Zusatzgewicht und steuern in Richtung Chulilla

 

-Paul klettert seine erste 7c+/8a Rotpunkt, im siebten Versuch des Tages. BÄM OIDA!

 

-Paula verletzt sich ihre Schulter beim Acroyoga (welcher Idiot will auch einen Kopfstand auf den Füßen eines Anderen machen?!), und kann leider erstmal keine Route der Schwierigkeit „Gehtschwer“ versuchen.

 

-Frida macht ihre ersten Vertikalen Klettermeter (natürlich Indoor in unserem Bus an der speziell für sie angefertigten Kletterwand, die als Zustieg zu ihrem Zimmer fungiert) Siehe Bilder Chulilla

 

-Wir haben jetzt eine spanische Gasflasche im Bus, da es in diesem Land schier unmöglich ist, Gas nachfüllen zu lassen

 

-Wir lernen ein sehr sympathisches Pärchen aus California kennen und nun rate mal woher genau, genau DORT, Yosemite Valley. Es stellt sich heraus, dass Cameron im Nationalpark arbeitet und uns Paulerts (RIESENTROMMELWIRBEL) die Möglichkeit anbietet 2017 den gesamten Sommer, sprich 6 Monate im Tal der Täler zu arbeiten. Eine Überlegung ist das ja schon wert…

 

-Samy: Ein aus „French Canadia“ stammender, sehr starker Kletterer und angenehmer Zeitgenosse mit welchem ich am Tag nach meiner ersten 8a, Plaisirklettern gehe, was bedeuted, dass wir barfuss eine 4 Seillängentour im Schwierigkeitsgrad „Gehtleicht“ klettern. By the way: „You bastard, you still have our quickdraw, now we HAVE to meet again in France 

 

-Das Massage Geschäft läuft auch eher Tranquillo, aber es läuft wenigstens

 

-Auf dem Parkplatz ist allgemein bekannt, dass gemeinsam Gefrühstückt wird (Pancakes, Rührei etc.) und so trifft man sich um den Tag zu planen. Start ist demzufolge frühestens um elf Uhr.

 

-Da Paula gerade nicht so viel klettern kann wie sie gern würde, ist sie tagsüber entweder auf dem Gipsy Parkplatz mit Basteln beschäftigt oder flitzt in den frühen Morgenstunden in ihren Laufschuhen durch den Canyon

 

-Raffi, Klaas und Paul organisieren einen „Clean up Day“. Ein großer Erfolg! Insgesamt helfen mehr als zwanzig Leute mit und füllen dadurch drei große Müllcontainer und etwa fünfzig Müllsäcke, ganz zu schweigen vom Kot und haufenweise Altmetall.

 

-Die Paulerts gönnen sich einen Tag im Bad/ Spa, Frida quietscht vergnügt und spielt im Wasser. Paula ist kurz davor sich der Badekappenpflicht rebellisch zu wiedersetzen.

 

-Paul fokussiert sich nach dem Projekt 8a aufs onsight klettern, genauso wie Sebastian und Dominik aus Sachsen, gute Kumpels aus den heimatlichen Gefelsen, welche in Valencia ein Semester „studieren“. Eigentlich sind die beiden nur am Salsa tanzen oder entführen junge Studentinnen mit nach Chulilla zum Klettern. Die Beiden klettern grundsätzlich ohne Chalk und lassen jeden zweiten Bohrhaken aus um fürs Elbi „moralisch fit“ zu bleiben.

 

-Die einheimischen Dorfbewohner halten Paula und Allison für ein und dieselbe Person, genauso wie natürlich Tara und Frida.

 

-Frida läuft ganz stolz, als kleines Bärchen verkleidet, bei der Kinderparade vom örtlichen Karneval mit. Paula nutzt die Gelegenheit um mit Allison ENDLICH MAL WIEDER bis in die Puppen zu feiern (Risch schlechte spanische Coverband)

 

-Frida macht große Fortschritte in ihrer Entwicklung, quasselt immer komplexere und natürlich zum schießen komische Sätze wie zum Beispiel: „Frida Lätzchen essen, besser voooorsicht“ oder „Frida wach, Mama kuscheln“

 

-Zwischen Tara und Frida kracht es hin und wieder ganz ordentlich, doch ein paar Minuten später sitzen sie wieder zusammen in der Badewanne und feixen um die Wette

 

-Frida fremdelt mittlerweile immer süßer und kuschelt sich schüchtern an Papas Beine

 

-Es gibt leider auch negative Highlights, eines unserer Fahrräder wurde in Valencia geklaut doch noch schlimmer hat es die Ewoo´s erwischt. Während des Karnevals wurde ihr Fahrrad inklusive Kinderanhänger geklaut 

 

 

 

-3 Dinge die Frida am meisten vermisst: ihre Omas, lange und warm duschen oder baden, ihren Kinder-Essstuhl

 

-3 Dinge die Paul am meisten vermisst: Proberaum/ Jam- Sessions, seine Dudes, ein eigenes Badezimmer ohne Zeitschaltuhr

 

-3 Dinge die Paula am meisten vermisst: Brot das mehr als 100g wiegt und nicht weiß ist, endlose Balkonnächte mit den Mädels, solange nähen bis man nicht mehr klar denken kann

 

 

 

Das soll erstmal als kleines Update genügen. Uns zieht es nun gen Süden Richtung Granada und Malaga. Oder doch Costa Blanca? Oder vielleicht doch in Chulilla Routen einbohren? Man weiß es nicht… Sobald Frida und Paula sich von ihrer momentanen Erkältung (DANKE Raffi…) erholt haben, ziehen wir auf jeden Fall weiter. Wohin werden wir ja dann sehen.

 

 

P.s.: Vielen Dank an Klaas Willems für die schönen Kletterbilder!

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    DAVID FRITZSCHE (Samstag, 13 Februar 2016 19:58)

    3 dinge,die ich vermisse:1.das therapieklettern mit paul.2.paulas lockere art und 3.fridas lächeln